Wedding or country festival?

Toll, da wird man zu einer Hochzeit eingeladen und denkt tagelang darüber nach, was man anziehen soll. Man zieht das schönste Kleid an, hohe Schuhe und das Abendmakeup wird auch aufgelegt. Voller Tatendrang fährt man zur Hochzeit und dann gibt es keine Sitzplätze während der Zeremonie. Ein Glück für alle Frauen mit hohen Schuhen. ( Ironie aus) Man steht also eine Stunde in hohen Schuhen und lauscht der Braut dem Bräutigam und einer Frau, die eine Schwarze Tunika, Cowboy-Stiefel und eine Sonnenbrille trägt. Da fühlt man sich das erste Mal leicht overdressed. Die Ringe werden ausgetauscht, die Eheleute küssen sich und endlich, endlich darf man sich wieder bewegen, ohne grosses aufsehen zu erregen. Ab zum Apéro. Tja Apéro ist wahrscheinlich das falsche Wort. Man sollte es eher Saufgelage nennen! Es gibt Bier und Wasser. Tja, und wer was anderes will, der zahlt… So einfach läuft das.

Meine Familie und ich waren sowieso nicht anwesend, da wir angezogen wie wir waren, zum nächstgelegenen Wallmart gefahren sind, um dort eine Karte für das Hochzeitspaar zu kaufen. Schlussendlich haben wir eine Karte, Vorhänge, Brot und Schokolade gekauft. Mit vollen Taschen sind wir dann zurück zur Hochzeit um weiter zu trinken.

Zurück im Hochzeitssaal wird um 17 Uhr das Abendessen serviert. Nicht gekochtes Hühnchen ( NICHT ESSEN!), Kartoffelstock, Bohnen und Kuchen. Natürlich keine Hochzeitstorte, das wäre viel zu teuer! Nein, es gibt Blechkuchen.  Kurz nach dem Essen stürmen die Leute mit ihrem Bier in den Pappbechern auf die Tanzfläche. Ihr könnt euch vorstellen, wie die Tanzfläche nach fünf Minuten ausgesehen hat: überschwemmt, rutschig, eklig, klebrig. Und wo war meine Gastmutter? Genau mittendrin. Zum Glück darf man hier mit 16 schon Auto fahren, sonst wären wir ständig aufgeschmissen.

Für mich war es trotzdem ein lustiger Abend, da ich mitbekommen habe, wie die Amerikaner feiern. ( Für meine Gastmutter war es zwar ein lustiger Abend, aber kein lustiger Morgen am Tag danach!)

Hotel or Family?

Natürlich fragt ihr euch jetzt alle, was will sie uns damit sagen? Wir wissen doch, dass sie bei einer Familie ist! ( Falls ihr das noch nicht wusstet, jetzt tut ihr es.) Ich möchte damit ausdrücken, dass ich erst seit zwei Wochen hier bin aber schon mehr im Haushalt mitgeholfen habe, als in meinem ganzen Leben in der Schweiz. Zumindest fühlt es sich so an! Ich glaube es liegt daran, dass wir hier keine Haushaltshilfe haben und, dass ich mich in die Familie integrieren möchte. Ich würde gern dazu gehören, aber dafür muss ich auch etwas tun. Ich wasche ab. ( Ja es gibt hier keine Abwaschmaschine, aber sie haben vor zwei Wochen eine gekauft.) Ich mähe den Rasen. Ich koche. Ich wasche die Autos. Ich gehe mit den Hunden spazieren. Ich füttere die Hunde. Ich staubsauge. Ich wasche meine Wäsche. Soll ich weitermachen? Wahrscheinlich nicht, ist ja nicht so, als ob die meisten von euch das zu Hause nicht auch machen würden. Doch für mich ist es neu so viel zu helfen. ( Vor allem, da ich oft mehr mache wie meine Gastgeschwister!) ( Mama, das wird dich jetzt freue…) Aber ehrlich gesagt ich finde es gar nicht schlimm so viel zu helfen. Es ist eigentlich ganz lustig, wenn dem Nachbarjungen das Telefon aus der Hand fällt, weil ich und meine Gastschwester die Autos waschen. Und es macht Spass mit meinem Gastbruder und lauter Musik zu kochen. Ich merke aber dass es viel Arbeit ist, alles sauber zu halten. (DANKE MAMA UND TANJA A DERE STELL ( ; ) Ich fühle auch, wie ich mich entwickle. Ich habe das Gefühl  in diesen zwei Wochen um Monate “gealtert” also reifer geworden zu sein. AFS bietet mir die Möglichkeit sich in eine Familie einzuleben und das ist etwas was ich erst jetzt richtig zu schätzen lerne.

Soccer or Army?

Amerika das Land der High Schools, des Fast Foods und des Sports. Viele denken vielleicht, dass das Niveau hier in den High School Teams höher ist als in den 0815 Clubs zu Hause und was soll ich sagen, meistens haben sie Recht. Hier gibt es Tryouts. Tryouts? Was ist denn das? Naja das ist eigentlich ganz einfach. Es ist eine Art Probetraining. Alle Trainer der Mannschaft veranstalten ein Training, in dem jeder Teilnehmen kann und mustern dann aus. Gemein? Ja!     Oft erscheinen etwa 30-50 Leute zu so einem Training und wollen in die Mannschaft aufgenommen werden. Tja Pech gehabt denn am Ende schaffen es 15-20 Spieler. Zumindest im Fussball. Wenn das Training beginnt und alle höchst motiviert loslaufen um die ersten 2 Runden zu rennen, beginnt man schnell zu Zweifeln. Habe ich das Zeug dazu? Tja das Fazit meinerseits ist: Renn um dein Leben. Nach den ersten 2 Runden wird erst mal ausgemustert und dann geht es erst richtig Los. 7 Runden in 9 Minuten, wer es nicht schafft muss 12 Runden rennen. Dann Pass und Schuss Training. Schlussendlich noch ein Match. Ich glaube ich bin in einem ganzen Training in Zürich nicht so viel gerannt wie in 10 Minuten in diesem Match am Schluss. Schlussendlich wird entschieden. Die Trainer mit ihren Notizblöcken verziehen sich ans andere Ende des Platzes und beginnen zu diskutieren. Die Luft ist mit Spannung geladen, alle die nach da sind, wollen ins Team! Tja 15 Mädchen wurden trotzdem nach Hause geschickt. Und  jetzt Lea, willkommen in der Lauf-Hölle, ähh ich meine im Team!

America loves me or the other way around?

Hallo, ich bin jetzt seit 4 Tagen in Amerika und seit 3 Tagen bei meiner Gastfamilie und es ist vor allem eines: ANSTRENGEND! Alles ist neu und man lebt sozusagen in einer falschen Sprache. Das Geschriebene, die Geräusche im Hintergrund, das Gesprochene überall ist Englisch. Als wäre man von bösen Männchen umzingelt. Doch alles ist so neu, dass einem die Erschöpfung gar nicht auffällt bis man dann um Acht Uhr müde ins Bett fällt und erst am nächsten Tag  um Zehn wieder aufsteht. Was ausserdem auch noch anstrengend ist, ist das Essen. Es ist wirklich ungesund und ich meine wirklich wirklich ungesund. Ich bin seit 3 Tagen bei meiner Gastfamilie und habe noch nichts Selbstgekochtes gegessen. Zum Frühstück gibt es Donut, das Mittagessen findet gar nicht statt und dann essen alle Burger oder Pommer oder noch ungesünderes. Doch das Wetter ist toll die Ferien dauern noch eine Weile und meine Gastfamilie ist total nett. Hoffentlich bleibt das auch so. Abgesehen von dem Anstrengenden Part der könnte schon etwas besser werden. Write you soon!